Leserbrief zur Äußerung von Friedrich-Karl Kaufmann, Sprecher der Innoplanta, am 10. Mai 2008

Wie eng oftmals Privat-, politische und wirtschaftliche Interessen miteinander verquickt sind, zeigt das Beispiel des Gentechnik-Lobbyisten Karl-Friedrich Kaufmann. Als FDP-Mitglied und deren Fraktionschef im Harzer Kreistag gehört er einer technikhörigen Partei an, die immer wieder den Anbau gentechnisch veränderter Organismen predigt und sich damit zum Handlanger der handvoll großer Chemiekonzerne macht, die weltweit mit ihren patentrechtlich geschützten genetisch veränderten Pflanzen und den dazu gehörigen Insektiziden, Fungiziden und Herbiziden die traditionellen Landwirte und Genossenschaften von sich abhängig machen wollen. Und so verwechselt Herr Kaufmann als Sprecher der AG Innoplanta e.V., dann auch mit Bedacht ständig die Begriffe „Pflanzenzüchtung“ (was seit Jahrhunderten gemacht wird) und die frankensteinsche Schaffung von genetisch neuen Lebewesen, die in der Natur niemals entstanden wären. Wenn man sich die Lobby-Vereine in Gatersleben, wo auch die Innoplanta ihren Sitz hat, genauer ansieht, gibt es da eine Vielzahl von personellen Verknüpfungen: So ist Jens Katzek, Geschäftsführer von „BIO Mitteldeutschland“ (einem Ableger von „EuropaBIO“ – Achtung: Mit „Bio“ hat das alles nur wenig zu tun) bei Innoplanta im Range eines Beirats. Wenn man dann ein wenig im Internet googelt, erhält man die das ganze Unternehmen bezahlenden Mitglieder von „EuropaBIO“: Das sind genau jene multinationalen Konzerne, die die Landwirtschaft der Welt beherrschen und unter sich aufteilen wollen: Novartis, Syngenta, Amgen, BASF, Bayer, Monsanto… Deren Interessen vertritt Herr Kaufmann, wenn er sich in Sachen genetisch veränderter Lebewesen öffentlich zu Wort meldet!

Ralf Mattern, Wernigerode

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