Leserbrief zur „Reaktion der Jungen Union“ am 30. Mai 2008

„Der Landtag verzockt Steuergelder“ stellte die Junge Union am 30. Mai in einem als „Reaktion“ überschriebenen Artikel fest. Was war geschehen? Ohne den Zuschuss von einer Million Euro würden die Spielbanken des Landes in Insolvenz gehen. 100 Beschäftigte sind betroffen. Eine Insolvenz – dabei werden bekanntlich bestimmte Verpflichtungen wie Löhne aus der öffentlichen Hand bezahlt – würde das Land einige Millionen Euro – wegen langjährig bestehender (und zu erfüllender) Mietverträge – kosten. Keine Frage: Das Land sollte die Spielbanken alsbald privatisieren – das Betreiben solcher Unternehmen kann keine Aufgabe der öffentlichen Hand sein. Aber: Dass die Junge Union vor diesem Hintergrund die Finanzspritze als „verzocken“ bezeichnet zeigt, dass der Nachwuchs der CDU – wie die Mutterpartei – nicht mit Geld umzugehen versteht. Ich dachte eigentlich, dass von der Union, die hier im Land regiert, jemand darauf reagiert – Fehlanzeige! Doch: Gibt es nicht eigentlich eine hier ansässige Landtagsabgeordnete der CDU, die ihren CDU-Freunden vor der Veröffentlichung der peinlichen „Reaktion“ die Situation hätte erklären können? Man erinnert sich dunkel, dass seit dem Jahr 2006 der Wernigeröder Wahlkreis von Angela Gorr (CDU) in Magdeburg (hoffentlich) vertreten wird. Hallo, Frau Gorr, Sie sind Mitglied der Regierungspartei in Sachsen-Anhalt. Nach Auffassung Ihres politischen Nachwuchses „verzocken“ genau Sie Steuergelder. Haben Sie diesen Vorwurf eigentlich zur Kenntnis genommen – oder sind Sie gar nicht mehr im Landtag?

Ralf Mattern, Wernigerode

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