Am Ende des Gespräches kommt Herr Schatz auf die Angelegenheit „Schanzenhaus“ zu sprechen. Er behauptet, dass durch den mehrheitlich vom Stadtrat abgelehnten Kauf des Schanzenhauses nun Rücklagen vorhanden wären, die jetzt dazu dienen könnten, den Haushalt auszugleichen. Dies ist meiner Kenntnis nach falsch. Rücklagemittel zum Ausgleich des Entwurfs des Verwaltungshaushaltes 2011 gab es nicht mehr. Die mussten bereits zum Ausgleich des Haushalts 2010 eingesetzt werden. Ein kompletter Ausgleich des Verwaltungshaushalts 2010 gelang trotzdem nicht. Es fehlten 921.900 Euro. Ich berufe mich hierbei auf den vom Stadtrat beschlossenen Haushalt 2010. Ich bin jetzt noch mehr als im Herbst 2009 der Meinung, dass es ein Fehler war, das Schanzenhaus nicht zu kaufen, welches der Stadt zum Schnäppchenpreis von 600.000 € angeboten wurde (tatsächlicher Wert: 2,1 Mio €). Das Haus sollte für eine jährliche Pacht von 40.000 € für zehn Jahre an den Betreiber der Schierker Baude verpachtet werden, der sich bereit erklärt hatte, die auch Aufgaben des Jugendgästehauses (in der Friedrichstraße), das jährlich von der Stadt mit etwa 100.000 € bezuschusst werden musste, zu übernehmen. Innerhalb von zehn Jahren hätte die Stadt damit 1.000.000 Euro Zuschussgeld gespart, wenn sie die 600.000 Euro, die im Herbst 2009 noch in der Rücklage waren, für das Schanzenhaus ausgegeben hätte. In 15 Jahren wären zudem über die gezahlte Pacht eben jene 600.000 Euro in die Stadt zurückgeflossen und die Stadt hätte auch weiterhin ein Jugendgäste gehabt. So ist nun das Geld, das Schanzenhaus und das Jugendgästehaus weg. Das alles „verdanken“ die Wernigeröder auch den sich immer so sozial gebenden Linken. Eine Anmerkung zur Wortwahl von Herrn Schatz: Die – wie es Herr Schatz nannte – „Gestaltungswut der Verwaltung“ mit dem Oberbürgermeister an der Spitze und dem Stadtrat (dem ich für die SPD selbst 15 Jahre angehörte) als quasi „Dienstherrn“ der Verwaltung und des Oberbürgermeisters hat für unsere Stadt Ergebnisse gezeigt, die jeder sehen kann und mit denen ich sehr einverstanden bin. Was geschaffen wurde, kann sich sehen lassen. Ich kann aus eigener Erfahrung feststellen: Die Wernigeröder Stadtverwaltung und ihre „Chefs“, die Oberbürgermeister, haben verantwortlich und besonnen gehandelt. Meine Empfehlung: So weitermachen! Wie bisher alle Möglichkeiten nutzen für ganz Wernigerode, jetzt besonders für Schierke. Das Eisen muss geschmiedet werden, solange es heiß ist. Eine 90%ige Förderung für die anstehenden Investitionen zu nutzen, ist ein solches Eisen.
Robert Marhold, ehemaliger Vorsitzender des Finanz- und Rechnungsprüfungsausschusses des Stadtrates, Wernigerode