Es ist ja nicht zum Aushalten: Es grünt an den Bachläufen. Völlig unkontrolliert. Und es wächst sogar! Es sieht ja schon fast aus, wie am Orinoco. Und nachts, wenn es dunkel ist und man die Augen zumacht, kann man vor lauter Wildwuchs, der im Bachbett in Einzelfällen die unbeschreibliche Höhe von einem Meter fuffzig erreicht, das Schloss auf dem Berg schon mehr sehen! Furchtbar. Was für eine Schande. Und da spricht jemand von “Schandfleck”. Von wegen: Es ist eine ganze Schandstrecke!!! Mit dieser Natur ist es aber auch ein Ärgernis. Weg damit! Die grauen Mauern, die den Bach kanalisieren, sind doch viel ästhetischer, als dieses Grünzeug, wo sich vielleicht auch noch Vögel, Insekten und Lurche breitmachen. Ach, wie schön war es doch in der DDR, wo die Bäche zwar gelegentlich etwas scharf rochen, dafür in und an ihnen aber auch nichts lebte. Am besten ist es, die Wernigeröder Bäche unter die Erde zu bringen, schön zu überbauen und zu asphaltieren. Dann hätte man bei künftigen Straßensperrungen vielleicht sogar noch für den Verkehr eine Ausweichmöglichkeit.
Ralf Mattern, Wernigerode