Heinz Bude – Die Ausgeschlossenen
Das Ende vom Traum einer gerechten Gesellschaft
Im Rahmen der Landesdelegiertenkonferenz der JUSOS – Sachsen Anhalt Ende Juni in Merseburg hielt Wolfgang Tiefensee, Ex-Bundesminister für Verkehr-, Bau- und Stadtentwicklung eine beeindruckende und motivierende Rede vor den zahlreichen Jungsozialistinnen und Jungsozialisten.
Wolfgang Tiefensee strahlte eine Frische und Vitalität aus und gemahnte alle Anwesenden dazu, die „ermattete“ SPD der letzten Jahre mit neuem Leben zu erfüllen- gerade jetzt in einer Zeit steigender Ungerechtigkeit gegenüber sozial Benachteiligten.
In seinen Ausführungen empfahl er jedem Delegierten wärmstens die Veröffentlichung von Heinz Bude „Die Ausgeschlossenen“. Nach der Lektüre des relativ schmalen Buches kann ich mich dieser Buchempfehlung nur anschließen.
Es ist bedrückend, wie realistisch Bude Tagesabläufe, Gedankengänge und die mangelnden Perspektiven der „Ausgeschlossenen“ in Deutschland seziert und detailreich beschreibt. Seine Ausführungen wirken nie aufgesetzt oder mit „erhobenem Zeigefinger“. Interessant ist die Kombination zwischen sachlicher Analyse und scheinbar perfektem Studium der Sorgen und Ängste der Langzeitarbeitslosen und immer mehr resignierenden Hartz 4 Empfängern, alleinerziehenden Müttern und perspektivlosen Jugendlichen.
Das berühmte Bild der sich weiter öffnenden sozialen Schere zwischen Arm und Reich wird in diesem Werk bewusst brachial, ehrlich und äußerst informativ dargestellt, sodass ich diese Lektüre jedem interessierten Leser uneingeschränkt empfehlen kann.
„Die Ausgeschlossenen“ ist im Verlag Hanser Belletristik 2008 erschienen und umfasst 144 Seiten.
Tobias Kascha, Wernigerode