„Hätte man zum ersten Oktoberfest auf der Münchner Theresienwiese im Jahr 1810 diesen Baum gepflanzt, wäre er jetzt nach 200 Jahren ausgewachsen“, meine der Stadtrat und SPD-Landtagskandidat Siegfried Siegel. Es war kein Oktoberfest, aber das jährliche Sommerfest der Wernigeröder Sozialdemokraten, das diese, den neuen Ortsteil Schierke begrüßend, in diesem Jahr in der dortigen „Baude“ feierten und dies zum Anlass nahmen, einen Urwaldmammutbaum zu pflanzen. Die Sozialdemokraten konnten auf einem von Altoberbürgermeister und Ortsvereinsvorsitzenden Ludwig Hoffmann geführten Rundgang durch Schierke feststellen, dass sich im neuen Ortsteil etwas tut. „42 Millionen Euro öffentliche Investitionen sollen 130 Millionen Euro private Investitionen hier auslösen“, zitierte Siegfried Siegel aus dem Entwicklungskonzept. „Da ist der von uns gestiftete und gepflanzte Baum sicher nur ein bescheidener Beitrag. Vielleicht gibt diese Pflanzung aber einen Anstoß, dass sich auch die Schierker ein Bürgerwäldchen gestalten, auch wenn der Ort sicherlich mit Bäumen reichlich gesegnet ist.“ An den vom städtischen Gartenamt gesetzten Bäumen gibt es auch die Möglichkeit, mit einem Schild auf einer kleinen Stele bestimmten Ereignissen oder Personen zu gedenken. In Wernigerode sieht man diese Ergebnisse bürgerschaftlichen Engagement längst nicht nur im Bürgerpark. Siegfried Siegel verwies darauf, dass wie der noch kleine Baum auch die Demokratie der Pflege vieler bedarf. „Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, sondern ein mühsamer Prozess. Gefährdet wird sie nicht nur von Demagogen und Heilsverkündern, sondern vorallem von den Gleichgültigen“, warb der SPD-Landtagskandidat für Wernigerode, der Stadt Oberharz am Brocken, der Stadt Harzgerode und Neudorf für das Mitwirken möglichst vieler Menschen an der Gestaltung unserer Gesellschaft.
Ralf Mattern