Die frisch gegründete Juso Hochschulgruppe Harz lud kürzlich zu einer Diskussionsrunde mit Politiker*innen jeder im Landtag vertretenden Fraktion und interessierten Studierenden sowie Gästen zum Thema Hochschulfinanzierung ein. Der volle Hörsaal am Standort Halberstadt zeigte, dass nicht nur an den Standorten Halle und Magdeburg das Interesse an der Spardebatte groß ist- auch die Studierenden der Hochschule Harz machen sich Sorgen um ihre Zukunft und wollten aufgeklärt werden. Nachdem der Sprecher der Juso Hochschulgruppe Karsten Barner alle Anwesenden begrüßte, gab Rektor Armin Willingmann einen Überblick über die aktuelle politische Situation.. Diese informative Präsentation diente als Grundlage für die Diskussion. Zudem fand der Rektor klare Worte um seine Forderungen deutlich zu machen. Es sei an der Zeit, dass die Verantwortlichen für diese abstrusen Pläne Einsehen zeigen und zugeben, dass es ein politischer Irrtum war, so Willingmann.
Nach diesen einleitenden Worten führte Herr Prof. Dr. Rainer O. Neugebauer durch die Debatte. Mit Charme und Sachkenntnis interviewte er zuerst die Politiker*innen. Alle vier Vertreter*innen der Parteien waren sich in einer Sache einig. So wie das Konzept vom Ministerium auf den Tisch gelegt wurde ist es nicht tragbar. Auf die Frage, was ihre Ideen für die Strukturdebatte sind, antwortete Hendrik Lange von der Fraktion DIE LINKE, dass er sich mehr Kooperation von Fachhochschulen und Universitäten wünsche. Katja Pähle von der SPD stimmte dem zu und fügte hinzu, dass ganz genau überlegt werden solle, worüber sich die Hochschulen im Land definieren wollen. Das Ranking, die Exzellenzinitiative und die Forschungsergebnisse könnten nicht alles sein. „Das die Studienbedingen in Sachsen-Anhalt auf einem sehr hohen Niveau seien“, müsse in den Fokus gerückt werden. Frau Prof. Dr. Claudia Dalbert von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen führte an, dass es faktisch unmöglich sei, die Diskussion über die Gestaltung der Hochschulpolitik zu führen, wenn man unter einem Spardeckel stehe.Angela Gorr von der CDU ging schließlich noch einmal auf die Hochschulen als Standortfaktor und ihre Bedeutung für die Region ein. Als der Moderator nach Fragen aus dem Publikum bat, schossen viele Finger in die Höhe. „ Was passiert eigentlich mit der Hochschule Harz?“ Als die Politiker*innen deutlich machten, dass die Hochschule und vor allem der Fachbereich Verwaltungswissenschaften kaum von den Sparplänen betroffen seien, war die Erleichterung im Hörsaal zu spüren. Katja Pähle machte aber noch einmal deutlich, dass es sehr wichtig sei, dass alle Studierenden im Land zusammen halten und Solidarität mit den anderen Hochschulen zeigen sollen. Eine Studentin brachte mit ihrer Frage, ob es denn eine Vision geben würde für die „Hochschule 2030“ den Saal zum Aufhorchen. Das Podium einigte sich darauf, dass das eine sehr gute Frage sei und diese Vision in der Landespolitik thematisiert werden muss. Insgesamt kann gesagt werden, dass wenig Uneinigkeiten zwischen den Politiker*innen deutlich wurden. Schließlich bedankte sich der Moderator für die Aufmerksam und merkte mit Schmunzeln an, das sei die Zeit von drei Vorlesungen gewesen.
Zum Schluss bleibt zu sagen, dass die Wertschätzung der Bildung wieder mehr in den Mittelpunkt gerückt werden soll und Gedanken und Visionen leider in der Tagespolitik zu kurz kommen- aber wichtiger denn je sind.