Seit Peer Steinbrück zum Kanzlerkandidaten unserer SPD gekürt wurde, werden in einigen Medien regelrechte Kampagnen gegen ihn gefahren; und zwar mit der Strategie der persönlichen Disqualifizierung. Er wird dargestellt als geldgieriger Raffke mit wenig Sexappeal bei Frauen. Das ist keine seriöse Ebene der Auseinandersetzung! Und man spielt mit dem Gedanken, wie eine Beurteilung nach solchen Kriterien für Frau Merkel, Herrn Trittin, Frau Göring-Eckhardt oder Gregor Gysi aussehen würde.
Ganz offensichtlich meidet man in den betreffenden Medien die inhaltliche Auseinandersetzung, weil das zu mühsam wäre und Peer Steinbrück in seinen politischen Aussagen einfach zu stark ist. Am besten liest man sein Buch “Unterm Strich”, das er lange vor seiner Nominierung geschrieben hat. Und natürlich ist er an seiner Parteitagsrede zu messen, aus der man selten Zitate findet. Die Medien-Kampagne gegen Steinbrück ist leider ein weiteres Beispiel für den offensichtlichen Willen einiger Journalisten und dahinter stehender Unternehmen, zu bestimmen, wer in ein politisches Amt kommen soll und wer nicht. Eigentlich sollten sie das den Wählerinnen und Wählern überlassen und diesen Fakten und nicht persönliche Sympathien bzw. Antipathien vermitteln.
Ludwig Hoffmann