56 Prozent der Wählerstimmen konnte er auf sich vereinen, nur in einem einzigen Wahlbezirk verpasste er die absolute Mehrheit. Bereits um 18.43 Uhr wurde das Ergebnis im Rathaus verkündet: Der parteilose SPD-Kandidat Peter Gaffert hatte die Wahl zum neuen Oberbürgermeister in Wernigerode mit absoluter Mehrheit gewonnen. Die Stichwahl am 27. April fällt also aus.
Diese Nachricht erhielten auch die Mitglieder des SPDOrtsverbandes und die Bündnisgrünen, die sich im „Alten Amtshaus“ versammelt hatten, per Handy. Jubel und Beifall brachen aus, als Rolf Harder das Resultat verkündete. Für ihn, der gestern seinen Geburtstag feierte, das schönste Geschenk. „Ich freue mich auf den Oberbürgermeister Peter Gaffert“, sagte er. Auch Peter Lehmann strahlte: „Wir Bündnisgrünen haben mit Peter Gaffert immer gut zusammengearbeitet. Er hat einen roten Stil und ein grünes Herz.“ SPD-Stadtrat Siegfried Siegel zeigte sich froh und erleichtert: „Jetzt können wir die erfolgreiche Politik von Ludwig Hoffmann fortsetzen. Aber Peter Gaffert wird keine Kopie als Oberbürgermeister sein, sondern eigene wichtige Akzente setzen.“ Gaffert selbst gestand: „Ich habe mit solch einem Erfolg nicht gerechnet.“ Dass er als Seiteneinsteiger alle 25 Wahlbezirke gewinnen konnte, „hat mich völlig überrascht“. Und: „Dass die Wernigeröder so viel Vertrauen in mich gesetzt haben, zeigt mir, dass der Populismus der letzten Wochen keine Früchte getragen hat.“ Rainer Schulze, Fraktionschef von SPD und Bündnis 90/ Die Grünen, sagte: „Ich bin begeistert. Vor allem auch, weil es so deutlich ausgegangen ist.“ Armin Willingmann zeigte sich „nicht unglücklich“. Der Rektor der Hochschule Harz: „Für uns ist wichtig, dass nicht der Geburtsort entscheidend ist, sondern die Kompetenz.“ Gaffert sei ein „würdiger Nachfolger für Ludwig Hoffmann“.