Erneut hat sich der Leserbriefschreiber zu Wort gemeldet – und erneut segelt er unter falscher Flagge, wenn er im Zusammenhang mit genmanipulierten Pflanzen von einer „grünen“ Politik schreibt und zugleich den ökologisch zertifizierten Anbau von Kartoffeln als „umweltschädlich“ bezeichnet. Von interessierter Seite wird ja nun scheinbar alles versucht, den Menschen genmanipulierte Pflanzen schmackhaft zu machen. Bei Hybrid-Lebewesen wie dem genetisch manipulierten Kopfsalat, der mit einem Ratten-Gen zur Steigerung des Vitamin C Gehaltes erschaffen wurde, ist dies wohl auch bitter nötig. Man muss sich fragen, wann die Gentechnik Konzerne wie Monsanto, die für den Vietnamkrieg das Entlaubungsmittel „Agent Orange“ lieferten, an dessen Einsatz noch heute tausende Vietnamesen generationenübergreifend leiden, mit der Friedenstaube im Konzernlogo auftauchen. Diese Konzerne haben ein einziges Ziel: Das Patent auf die Ernährung der Menschheit und die Verwertung von Pflanzen zu bekommen und somit unermesslichen und dauerhaften Profit zu verbuchen. Ein Beispiel: Die “Amflora”-Gentech-Kartoffel von BASF, erschaffen für die Stärkeindustrie. Die Gentechnik-Lobbyisten verschweigen, dass bereits zwei konventionell – also ohne Gentechnik – gezüchtete Kartoffelsorten, die wie die “Amflora”-Gentech-Kartoffel einen hohen Stärke-Gehalt aufweisen, die Marktreife erreicht haben. Schon im Jahr 2005 wurde vom Stärkehersteller „Avebe“ unter der Markenbezeichnung “Eliane” eine gentechnikfreie „Amflora“-Alternative präsentiert. Zudem gingen im September 2009 der Stärkehersteller „Emsland Stärke“ und der Pflanzenzüchter „Europlant“ gemeinsam mit Forschern des Fraunhofer-Instituts für Molekulare und Angewandte Ökologie mit einer Stärke-Kartoffel an die Öffentlichkeit. (Quelle: Greenpeace). Diese gentechnikfreie Alternativen machen die Gentech-”Amflora” von BASF für die Stärkeindustrie überflüssig. Die Menschheit braucht genmanipulierte Pflanzen und Tiere schlicht und ergreifend nicht! Die einzigen, die die „grüne“ Gentechnik brauchen, sind die multinationalen Gentech-Konzerne. Und genau das ist auch die Antwort auf die Frage des Leserbriefschreibers, warum die Gentechnik so viele Gegner hat.
Ralf Mattern, Wernigerode