Die SPD-Stadtratsfraktion spricht sich für den Umbau der Liebfrauenkirche in ein Konzertsaal aus. Die Sozialdemokraten appellieren zudem an die übrigen Mitglieder des Stadtrates sachlichen Argumenten bei ihrer Entscheidung den Vorzug zu geben, als aufgrund persönlicher Differenzen bzw. Präferenzen das Projekt per se abzulehnen oder gar das gegenseitige Ausspielen von Interessengruppen oder Veranstaltungsorten zu betreiben.
„Auch wenn der jetzige Zeitpunkt, zu dem das Projekt dem Stadtrat zur Entscheidung gegeben wurde, ungünstig ist, überwiegen doch die Vorteile einer Sanierung der Liebfrauenkirche deutlich“, erklärt Kevin Müller, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion. „Seit 20 Jahren wird nach einer sinnvollen Nachnutzung gesucht, jedoch bietet sich uns erst jetzt die Gelegenheit mit einer Förderung von vier Millionen EURO und einem städtischen Eigenanteil von 330.000 EURO in den nächsten drei Jahren den Umbau der Liebfrauenkirche zu einer Kulturkirche umzusetzen. Nicht nur die Investitionen in Schierke führen zu einer steigenden Zahl von Touristen, die die Vielfalt des Einzelhandels der Wernigeröder Innenstadt sichert. Sie bedarf aber auch einem Ausbau der kulturellen Infrastruktur und damit auch dem der Austragungsstätten. Aus diesem Grund ist uns hinsichtlich der Auslastung der Kulturkirche und des weiteren Bestandes bisheriger Kulturstätten ab 2022 nicht bange.“
„Als Vorsitzender des Ausschusses für Jugend, Senioren und Soziales ist mir wohlbekannt, dass wir über 6,5 Mio. EURO in freiwillige Aufgaben investieren. Damit sichern wir die weichen Standortfaktoren, wie beispielsweise die Förderung von Kultur- und Sportvereinen, die Finanzierung der Stadtjugendpflege oder die Betreibung der Schwimmhalle, Jahr für Jahr auf hohem Niveau“, so Müller weiter. „Den städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen wurde erst vor kurzem eine exzellente Betreuungsqualität durch ein externes Gutachten bescheinigt. Die Wernigeröder Kita-Gebühren gehören zu den niedrigsten des Landes. In Reddeber steht nun ein KiTa-Neubau an, wie auch perspektivisch im Bereich Hasserode/Zentrum, und auch die Sanierung der Francke Grundschule wird nun umgesetzt.“
Die Sozialdemokraten finden es höchst unredlich, dass diese Fakten von den Gegnern der Kulturkirche außer Acht gelassen werden. „Man versucht auf Teufel-komm-raus zu polarisieren und es wird zu Unrecht sowohl die finanzielle Situation der Stadtkasse als auch die vieler städtischer Einrichtungen als desolat dargestellt“, kritisiert der SPD-Fraktionschef.