Der Ortsverein der SPD lud zum „Wernigeröder Montagsgespräch“ Anfang der Woche den Rektor der Hochschule Harz und SPD-Stadtrat, Prof. Dr. Armin Willingmann, ein. Dieser beschäftigte sich unter anderem mit der Frage, welchen Beitrag die Hochschule Harz zur Bekämpfung des Fachkräftemangels leistet und ob die Hochschule unter den Auswirkungen des negativen demografischen Wandels auch zukünftig stabile Studentenzahlen vorweisen kann.
Zunächst berichtete Prof. Dr. Willingmann über einige wesentliche Daten, wie die Entwicklung der Geburtenzahlen in Sachsen-Anhalt und auch über den allgemeinen Rückgang der Einwohnerzahl. Dies führt zu einem Rückgang von Studienanfängern. Hier werden seitens der Hochschule Harz diverse Strategien verfolgt, auch bei weniger Studienanfängern im Land, möglichst gleichbleibend hohe Bewerberzahlen zu haben. Ziel ist es auch in Zukunft über 3.000 Studenten an allen drei Fachbereichen (Wirtschaftswissenschaften, Automatisierung und Informatik, Verwaltungswissenschaften) auf einem hohen Niveau auszubilden. Hierbei setzt die Hochschule sowohl auf ein stetig aktualisiertes Studienangebot, auf ein auch kulturell attraktives Campus-Leben und auch auf einen möglichst breiten Einzugsbereich bezogen auf die Herkunft der Studenten. So kommen lediglich 52 % aller Studenten an der HS Harz aus Sachsen-Anhalt. Der Anteil der Studienanfänger aus den alten Bundesländern lag im Jahr 2011 bei 34 %, Tendenz steigend. „Die Hochschule Harz holt die jungen Menschen hier nach Sachsen-Anhalt“, so Prof. Dr. Willingmann. „Nun müssen die Unternehmen durch attraktive Arbeitsplätze dafür Sorge tragen, dass diese nach dem Abschluss des Studiums auch in der Region bleiben.“
Auf die Frage, wie die Qualität der Allgemeinbildung und naturwissenschaftliche bzw. mathematische Kenntnisse der Studienanfänger sich in den letzten Jahren entwickelte, gab der Rektor zu bedenken, dass zwar Defizite existieren. Denen stehen aber bei den jungen Menschen ganz andere Qualifikationen gegenüber. So stellt beispielsweise der Umgang mit den neuen Medien kaum noch Hindernisse dar.
Zusammenfassend konnte festgestellt werden, dass die Ansiedlung der Hochschule Harz in Wernigerode für die Stadt selber und Region Harz in jeglicher Hinsicht „ein wahrer Glücksfall war“, wie Prof. Dr. Willingmann am Ende seiner Ausführungen deutlich machte.