Der SPD-Abgeordnete des Europäischen Parlaments für Sachsen-Anhalt, Arne Lietz, besuchte im Rahmen seiner vierwöchigen Wahlkampftour vor einigen Tagen Wernigerode. Auf Einladung des hiesigen SPD-Ortsvereins und der Jusos Harz nutzte der Parlamentarier, der sich am 26. Mai zur Wiederwahl stellt, die Möglichkeit zum ausgiebigen Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern der bunten Stadt am Harz.
So traf sich der Abgeordnete bereits am Vormittag im Frauenzentrum Wernigerode gemeinsam mit der Leiterin, Irmtraut Blume, und dem Mitglied der SPD-Stadtratsfraktion, Dr. Martina Tschäpe, um sich über Frauenrechte, Gender, Gleichstellung und Nachhaltigkeit auszutauschen. Dabei stand die aktuelle Posterexposition des Vereins FEMNET zur Textilherstellung im Mittelpunkt, da überwiegend Frauen in südostasiatischen Fabriken unter widrigen Arbeitsbedingungen und zu niedrigen Löhnen die Kleidung von Europäerinnen und Europäern herstellen, wobei Letztere im Zuge dessen ihre ökologischen Fußabdrücke vergrößern. „Aus diesem Grund unterstütze ich die von den Vereinten Nationen entwickelten 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung vehement: damit die Transformation unseres Planeten in eine auf Humanität und Ökologie gerichtete Welt bis 2030 gelingen kann“, machte Lietz seinen Standpunkt deutlich. Im Anschluss an das Gespräch besichtigte der Parlamentarier mit der Stöberstube einen auf Sachspenden basierenden Sozialshop für Kinderbekleidung, Spiel- und Schulsachen, der gegen geringe Geldspenden an das Frauenzentrum sozial Benachteiligte unterstützt. „Dieses Projekt konnte im Jahr 2009 mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds ESF initiiert werden“, so Irmtraut Blume.
Daraufhin ließ sich der Europaabgeordnete vom Stiftungsvorsitzenden Rainer Schulze die Umbauvorhaben der Kulturkirche Liebfrauen, welche bis zur Eröffnung im Dezember 2021 zu realisieren sind, vor Ort erläutern. Neben der Stadt Wernigerode, den zahlreichen Spenderinnen und Spendern und einigen Mitteln aus einem Förderprogramm zum Städtebaulichen Denkmalschutz, finanziert sich die künftige Konzertstätte des Philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode zu zwei Dritteln aus EU-Fördergeldern. Im Verlaufe des Gesprächs versuchte ein äußerst interessiertes Besucherpärchen aus Krakau die Kirche zu erkunden, so dass Lietz die beiden EU-Bürger spontan zu einer gemeinsamen Visite einlud. Dabei übersetzte der Parlamentarier die Ausführungen Rainer Schulzes für die polnischen Gäste ins Englische und zeigte sich über die heutige Alltäglichkeit Europas begeistert.
Zum Nachmittag suchte der Abgeordnete den Dialog mit promenierenden Wählerinnen und Wählern auf dem Wernigeröder Nicolaiplatz und wurde dabei durch zahlreiche SPD-Stadtratskandidatinnen und Stadtratskandidaten unterstützt. Bei kostenfreien belgischen Waffeln entsponnen sich zahlreiche interessante und aufschlussreiche Gespräche über kommunal- und europapolitsche Aspekte. Arne Lietz erleichterte den Bürgerinnen und Bürgern darüber hinaus den Zugang zu europäischen Inhalten, indem er seine Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner dazu aufforderte, ihre bisherigen Urlaubsorte innerhalb der EU anhand von Stecknadeln auf einer an einer Stellwand angebrachten Europakarte zu markieren. Somit fungierte das Thema Reisefreiheit als aufsehenerregender Türöffner zum lebendigen Austausch über die Möglichkeiten und Probleme des supranationalen Bündnisses. „Bei derart vielen spannenden Gesprächen mit den Wernigeröderinnen und Wernigerödern konnte ich zu keiner Zeit Ablehnung oder gar Widerstand gegen die europäische Idee feststellen“, strahlte Lietz.
Zum Abschluss dieses ereignisreichen Tages besuchte der Abgeordnete gemeinsam mit dem Juso-Kreisvorsitzenden, Markus John, das Evangelische Jugendbegegnungszentrum Wernigerode. Dessen Leiter, Jörn Bischoff, moderierte eine Diskussionsrunde mit Jugendlichen, bei der sowohl kommunale, als auch europäische Problemstellungen im Mittelpunkt standen. „Der heutige Terminkalender von Arne Lietz hat einmal mehr die Rückkopplung europäischer Themen auf die kommunale Ebene mit den dazugehörigen Synergieeffekten eindrucksvoll veranschaulicht“, konstatierte Markus John bereits zu Beginn der Veranstaltung. Die Jugendlichen der Einrichtung waren im Verlaufe des Abends besonders auf europäische Themen fokussiert und stellten mit beeindruckendem Detailwissen kritische Fragen zum Klimawandel sowie zu Nachhaltigkeit, Landwirtschaft und Politikverdrossenheit. Besonders Lietz zeigte sich erfreut über das rege Interesse der Jugend an europapolitischen Schwerpunkten und machte in diesem Zusammenhang seine Unterstützung der Fridays For Future sowie der zuvorderst von jüngeren Menschen getragenen Proteste gegen Uploadfilter deutlich. Mit dieser zweistündigen Veranstaltung ging ein gelungener Wahlkampftag zu Ende, der am nächsten Morgen mit einem Bürgerfrühstück in Quedlinburg seine Fortsetzung fand.