Die beiden Wernigeröder SPD-Kreistagsmitglieder Tobias Kascha und Karsten Barner kritisieren die von CDU-Bildungsministerin Eva Feußner geforderte Schulschließung in Wernigerode. Die vorgelegte Schulentwicklungsplanung wäre ohne Schließung des Gerhard-Hauptmann-Gymnasiums in Wernigerode sowie des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums in Halberstadt nicht genehmigungsfähig. Erst danach wären Ausnahmen für die Gymnasien in den Grundzentren Blankenburg, Ballenstedt und Osterwieck überhaupt erst möglich.
Der neue SPD-Kreistagsabgeordnete und Wernigeröder Ortsvereinsvorsitzende Karsten Barner kritisiert dabei große Verunsicherung durch das Handeln der Ministerin Eva Feußner und des Harzer Landrats Thomas Balcerowski: „Das ständige Hin und Her der Vorgaben für die Schulentwicklungsplanung verunsichert Schülerinnen und Schüler, Eltern und auch betroffene Lehrkräfte. Insbesondere diese Gruppe war von den Corona-Einschränkungen der vergangenen zwei Jahre betroffen. Wir sind es den Kindern schuldig, dass sie bestmöglich gefördert werden. Umso ärgerlicher ist es, dass die CDU-Ministerin in dieser Situation weitere Schulschließungen fordert.“ Karsten Barner kritisiert ebenfalls die Informationspolitik des Landrates „Kurzfristige Verlautbarungen am Tag der Sitzungen verhindern eine Diskussion der demokratisch gewählten Gremien. Seit dem ersten Entwurf der Schulentwicklungsplanung im Juni 2021 ist zu lange nichts passiert. Für den aktuellen Zeitdruck trägt ausschließlich Landrat Balcerowski die Verantwortung.“
Der Vorsitzende des Harzer Bildungsausschusses und SPD-Oberbürgermeisterkandidat Tobias Kascha kritisiert die möglichen Folgen einer Schließung des Gerhard-Hauptmann-Gymnasiums in Wernigerode: „Die Schließung eines Gymnasiums in Wernigerode löst keine Probleme, sondern schafft neue Hürden für die Schülerinnen und Schüler. Durch die Schließung eines eigenständigen Gymnasiums würde es zur Fusion beider Wernigeröder Gymnasien kommen. Dabei müssten trotzdem alle drei aktuellen Standorte bestehen bleiben, um die Schüler unterbringen zu können. Durch die notwendige Pendelei zwischen den Standorten während des Schultags wird wichtige Zeit verschenkt. Ein fusioniertes Gymnasium hätte zudem weniger Lehrerstellen zur Verfügung als zwei eigenständige Schulen. Das muss mit Blick auf die Interessen der Schüler dringend verhindert werden.“
Tobias Kascha fordert abschließend: „Wir dürfen die Mittelzentren Wernigerode und Halberstadt nicht gegen den ländlichen Raum ausspielen. Alle handelnden Akteure müssen sich schnellstmöglich an einen Tisch setzen, um alle Schulen im Landkreis zu sichern. Es muss bei einem wohnortnahen Schulangebot bleiben. Ansonsten droht ein weiteres Ausbluten unseres Landkreises.“