Das öffentliche “Wernigeröder Montagsgespräch”, das regelmäßig vom SPD-Ortsverein präsentiert wird, hatte im Oktober den Magdeburger Bundestagsabgeordneten Burkhard Lischka zu Gast. Die Gäste im “Kartoffelhaus” erlebten eine spannende Diskussion zum Thema “Afghanistan”. Burkhard Lischka konnte aus erster Hand berichten, war er doch schon selbst sowohl in Pakistan als auch in Afghanistan. Deutlich wurde, dass es zu einem Truppenabzug im Jahr 2014 keine Alternative zu geben scheint. “Möglicherweise wird Afghanistan dann ein zweigeteiltes Land”, so der Bundestagsabgeordnete: “Zum Einen ein Talibanbesetztes Gebiet, und zum Anderen das Gebiet der früheren Nordallianz.” Burkhard Lischka beschrieb sehr eindrücklich seine Empfindungen, als er sagte, dass er sich in bestimmten Gegenden in Afghanistan sicherer gefühlt habe, als im nordpakistanischen Grenzgebiet. “Ja”, meinte der Magdeburger auf Nachfrage, “die Jugendlichen in Kabul mit ihren Handys sind nun nicht so schrecklich anders als die Jugendlichen hier. Es gibt Erfolge: Es gibt Elektrizität, ich habe Ausbildungsbetriebe, Handwerker, die Kabuler Uni gesehen. Wir sind natürlich auch übers Land gefahren. Es gibt im Land 6,5 Millionen Schülerinnen und Schüler, Frauen- und Menschenrechtsprojekte – und doch muss man sich eingestehen, ein solch großes Land nicht nach westlichem Muster befrieden zu können. In Regionen wie um Mazar-i-Sharif ist es durchaus friedlich, in Gegenden wie um Kundus gerät man leicht in einen Schusswechsel”, beschrieb Lischka die Lage und erinnerte sich daran, dass man später auf seiner Besuchsprogrammstrecke zwei Sprengfallen, die seiner Reisegruppe gegolten hatte, fand, die nicht explodiert waren. Die Frage “Ist in Afghanistan das Glas nun halbvoll, oder halbleer” beantwortete Burkhard Lischka salomonisch: “Das wird die Zukunft zeigen.”